FWBO
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FWBO – Entstehung und Geschichte

Sangarakshita - Gründer der FWBO

Die Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens (FWBO) wurden 1967 von Sangharakshita gegründet, einem Engländer, der zuvor zwanzigJahre als buddhistischer Mönch in Indien gelebt hatte. Nach seiner Rückkehr nach England Mitte der Sechzigerjahre erkannte er, dass eine neue buddhistische Bewegung nötig war, die einerseits den Werten und Lehren der buddhistischen Tradition treu bleiben, andererseits aber den Bedingungen der modernen Welt angemessen sein sollte.

Sangharakshita war der Überzeugung, dass es ein Fehler wäre, zu versuchen einfach eine der bereits bestehenden, ausgeformten asiatischen Schulen des Buddhismus unverändert in die neue Umgebung zu verpflanzen, ohne die großen Unterschiede in Mentalität und Lebensumständen zu berücksichtigen. Andererseits war er nicht bereit, die buddhistische Lehre zu verwässern, um sie dem zeitgenössischen Geschmack anzupassen. Stattdessen beschloss er, sich auf die Kernlehren zu konzentrieren, die allen buddhistischen Schulen gemeinsam sind, und die neu entstehende Bewegung fest in diesen zu verankern.

Sangharakshita begann in einem Londoner Kellergeschoss zu unterrichten und bot dort Meditationseinführungen, Vorträge und Kurse an sowie Meditationszeiten auf dem Land. Sehr schnell bildete sich um ihn herum eine Gemeinschaft von Menschen, die sich von seiner Darlegung des Buddhismus angesprochen fühlten. Ein Jahr nach der Gründung des FWBO entstand der Westliche Buddhistische Orden (WBO), die Ordensgemeinschaft, die den eigentlichen Kern des FWBO bildet. Als die ersten Ordensangehörigen genügend Erfahrung gesammelt hatten, begannen sie selbst Meditation und Buddhismus zu unterrichten. Bald entstanden weitere buddhistische Zentren der FWBO in Großbritannien und auch in anderen Ländern.

Die tief befriedigende und intensive Erfahrung, die sie auf längeren Meditationszeiten – sogenannten Retreats – machten, führte einige der Menschen im FWBO dazu, auch außerhalb der Retreatsituation nach Möglichkeiten für gemeinschaftliches Leben und Praktizieren zu suchen: Es entstanden erste buddhistische Wohngemeinschaften. Der Wunsch, auch die Arbeitssituation so ethisch wie möglich und für die buddhistische Praxis förderlich zu gestalten, führte bald zur Gründung erster "Betriebe Rechten Lebenserwerbs", in denen Buddhisten zusammen arbeiteten.

Der FWBO wuchs in den Siebziger- und Achtzigerjahren schnell an und wurde zu einer der größeren buddhistischen Bewegungen im Westen. Heute gibt es etwa 120 Stadtzentren und Ortsgruppen sowie 17 Retreatzentren des FWBO in über zwanzig Ländern. In Großbritannien, Indien, Australien und Neuseeland ist der FWBO eine der größten buddhistischen Gemeinschaften und gewinnt auch in Westeuropa und den USA zunehmend an Bedeutung.

Der Westliche Buddhistische Orden selbst ist mittlerweile zu einer spirituellen Gemeinschaft von über 1300 Frauen und Männern herangewachsen, die die buddhistische Praxis zum zentralen Anliegen ihres Lebens gemacht haben.

Sangharakshita hat nach und nach seine Verantwortlichkeiten an einige seiner erfahrensten Schülerinnen und Schüler übertragen. Gemeinschaftlich und in Zusammenarbeit mit dem gesamten Orden führen diese seine Arbeit fort: eine dynamische buddhistische Bewegung wachsen zu lassen, die immer weiter zu lernen sucht, wie man so vielen Menschen wie möglich eine wirksame buddhistische Praxis ermöglicht.

Wer Ausführlicheres über die Entstehung des FWBO erfahren möchte, sei auf eine Serie von vier Dokumentarfilmen verwiesen (mit deutscher Untertitelung), die in den meisten FWBO-Zentren ausleihbar sein dürften oder direkt bei ( Lights in the Sky ) bestellt werden können.

Der FWBO in Deutschland

1983 zogen zwei Angehörige des Westlichen Buddhistischen Ordens mit der Absicht nach Deutschland, auch hier den FWBO bekannt zu machen. In den ersten Jahren boten sie quer durch Deutschland Retreats und Wochenend-Workshops zu Buddhismus und Meditation an. Schließlich ließen sie sich im Ruhrgebiet nieder, wo 1988 das Buddhistische Zentrum Essen als erstes deutsches FWBO-Zentrum seine Türen für die Öffentlichkeit öffnete.

Mittlerweile leben in Deutschland etwa 30 Ordensangehörige. Außer in Essen gibt es FWBO-zentren in Berlin und Minden sowie FWBO-Übungsgruppen in Hamburg und Frankfurt. Im Sauerland hat der FWBO seit einigen Jahren ein eigenes Retreat-Zentrum mit dem Namen Vimaladhatu, "reines Reich".